Nächster Stopp Süden

Mit schwerem Herzen habe ich Alice Springs verlassen und mich Richtung Coober Peedy aufgemacht. Coober Peedy ist fur ein außergewöhnlich hohes Aufkommen von Opal berühmt. Der Boom hat zwar etwas nachgelassen, aber es wird auch heute noch gefördert. Das belegen tausende von Hügeln, die sich übers Umland erstrecken. Einmal angekommen, fragt man sich, was man hier eigentlich sucht(wenn nicht gerade Opal). Das ist Abstand der abgeschiedenste Ort, den ich je besichtigt habe. Und das spiegelt sich in jeglicher Hinsicht wieder. Der Hostelbesitzer hat sich sichtlich von meiner Ankunft gestört gefühlt und erstmal Abend gegessen, bevor er mich eingecheckt hat. Das Hostel an sich war aber schon witzig. Wie fast alle Gebäude liegt auch dieses Hostel Untertage in einer ehemaligen Opal Mine. Das bietet sich aus mehreren Gründen an. Zum einen werden die vorhandenen Hohlräume genutzt und zum anderen ist es im Sommer einfach schlichtweg zu heiß über der Erde. Coober Peedy gehört zum australischen Outback und ist im Prinzip eine Stadt mitten in der Wüste. Ich war jedoch im Winter da und das bedeutet, dass es nachts empfindlich kalt werden kann. Aber auch hier bieten die Wohnungen unter der Erde einen entscheidenden Vorteil. Die Temperaturen bleiben das ganze Jahr über konstant, zwischen angenehmen 20º und 25ºC. Zwei Luftschächte in jedem Zimmer sorgen für eine angenehme Zirkulation. Und tatsächlich, war die Luft nie abgestanden. Wenn man schlafen geht, sollte man sich jedoch besser einen Wecker stellen. Aufgrund fehlender Fenster, kann es leicht passieren, dass man einfach mal zehn Stunden durchschläft, weil man nicht mitbekommt, dass es draußen hell wird. Mir kam das aber gerade recht und weil ich sonst immer auf jede Lichtquelle reagiere, konnte ich ausnahmsweise mal schlafen, wie ein Stein.

Für den nächsten Tag hatte ich eine Rundfahrt gebucht und weil ich nicht wusste, wie ich mir bis 13Uhr die Zeit vertreiben sollte, beschloss ich eine Runde joggen zu gehen. Der Plan wurde jedoch von drei streunernden Hunden jäh durchkreuzt. Laut bellend und sichtlich aggressiv sind sie mir hinterher gerannt. Und weil ich es nicht besser wusste,;-) bin ich einfach stehen geblieben und habe ganz ruhig auf das „Alpha“Tier eingeredet (ich hätte sowieso keine Chance gehabt, wegzurennen ;)). Und siehe da, es hat gefruchtet. Langsam hab ich den Dreh raus mit den wilden Tieren…. Naja an Laufen war trotzdem nicht mehr zu denken und ich mir die Zeit mit organisatorischen Dingen vertrieben. Die Rundfahrt war dann wirklich interessant und wir konnten einen Einblick in die „Unterwelt“ Coober Peedy’s gewinnen. Selbst Kirchen und Schulen wurden unter der Erde errichtet. So spannend das Ganze auch war, war ich dann aber doch froh, als ich Coober Pedy den Rücken kehren konnte und meine Reise nach Adelaide weiterging.

Dort angekommen habe ich dann ein paar Tage mit einer verrückten Argentinierin verbracht. Adelaide ist ein hübsches Städtchen und wie erwartet sehr europäisch. Durch das kalte Winterwetter hat mir hier eigentlich nur noch ein Weihnachtsmarkt gefehlt… Wir haben eine ehemalige deutsche Siedlung besucht und es kam mir alles wirklich seltsam vertraut vor. Ein komisches Gefühl. Und jetzt so kurz vor der Heimreise, weiß ich auch gar nicht mehr, was ich fur meine Zukunft eigentlich will… Das Reisen hat mich wahrscheinlich doch mehr verändert, als ich gedacht habe.

Gestern bin ich dann nach Kangaroo Island. Ein wunderschönes Fleckchen Erde. Begleitet wurde ich von Alex einem Neeuseeländer. Und das war echt witzig, einen Kiwi mal als Tourist und nicht als Einheimischen zu erleben. Und nun befinde ich mich mal wieder in einem Fernbus. Nächstes Ziel Melbourne. Ich bin Mega gespannt. Ich habe ja schon so viel Gutes über diese Stadt gehört. Ich hoffe meine Erwartungen sind nicht zu groß…

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